Negative Partitionier- und Clone-Erfahrungen

Vorrausschickend muss bemerkt werden, dass ich vor allem unter dem Problem der Bad Blocks das folgende erlebte. Ohne dieses Problem könnten die Erfahrungen auch mit den u.g. Produkten wesentlich erfreulicher sein.

Bei physischen Fehlern ist die Reparatur mit chdsk nicht erfolgreich. Alle weiteren Versuche mit Windows 8.1 Bordmitteln - im Besonderen die Festplattenverwaltung, blieben damit erfolglos. Denn neuerdings sollte eigentlich auch Windows die Verkleinerung von Partitionen durchführen können. Aber hier nicht ....


Linux

gilt als Betriebssystem, dass sich durch besondere technische Eigenschaften auszeichnet und im Falle eines Live-Systems (Bootfähige CD, DVD oder USB-Stick) für Arbeiten an der Platte anbietet.

Doch nun stellt sich die Frage, mit welchem System / Live-CD man am Besten arbeiten soll. Alte DVDs aus meiner Sammlung wollte ich nicht nutzen. Zum Einen bietet sich der Downlod eines Gparted-ISO Images an. Dies kann man dann auf eine CD brennen und davon Booten. Das funktioniert auch, aber wenn man dann weitere Utilities, z.B aus NTFS-3G nutzen will, so fehlen diese auf der abgespeckten Debian Installation. Also empfielt sich ein ausgewachsenes aktuelles Linux zu verwenden

Live-DVDs Ubuntu und Knopix

Ubuntu Desktop ist eine sehr beliebte Distribution, neben der Installation sollte auch ein Life-System auf dem gebrannten ISO-Image möglich sein. Nach dem Booten bekam man einen schicken, aufgeräumten Desktop zu Gesicht, der allerdings wenig für Systemarbeiten taugte. Ich fand weder ein Star-Menü, noch ein Terminal-Zugang und eine volle Ubuntu-Installation wollte ich auch nicht. Also brach ich die Installation ab.

Der nächste Versuch mit Knoppix 7.6 DVD gestaltete sich wesentlich angenehmer. Das System ist liebevoll vorbereitet und hat auch alles mögliche vorinstalliert. Aber auch System-Werkzeuge waren leicht erreichbar. Manches zwar nicht über das Menü, aber das Terminal öffnete sich auf Tastendruck und mit

 sudo gparted

startete das beliebte Partitionierungswerkzeug.

Gparted - Gnome Partition Editor

Ich wäre des Lobes voll von diesem gut durchdachten und ansprechend aufgemachten grafischen Werkzeug

... wenn es da nicht zwei Punkte gäbe:

  1. Es streikte bei meinem Problem mit den BadBlocks
  2. Es gibt unter Windows sogar noch schönere Tools.

Aber der Reihe nach: gparted startet mit einer graphischen Darstellung der Partitionen der ersten erkannten Platte. Leicht kann man die Partition auswählen oder auf eine andere Platte wechseln. Dann kann man diese Bearbeiten:

  • Kopieren (Auf eine art Clipboard)
  • Einfügen (z.B. auf einem anderen Laufwerk)
  • Partition vergrößern oder verkleinern
  • verschieben
  • Markierungen bearbeiten

Dann kann man die selektierten Aufträge ausführen lassen. Normalerweise wird auch NTFS gut unterstützt, aber hier stieß ich auf mein Problem. Ein Warndreieck signalisierte, das was nicht in Ordnung war. Und darum funktionierte auch kein Resize und Move.

Der Fehlerbericht riet, unter Windows mit

  ckdsk /f /r 

die Platte zuerst zu reparieren und zweimal zu Booten. Leider fruchtete das nicht. gparted weigerte sich auch danach nachdrücklich, die Haupt-Partition mit den BadBlocks zu bearbeiten. Lediglich ein Copy auf eine andere Platte ging, aber auch die Kopie ließ sich nicht resizen.

Aber Linux bietet ja weitere Werkzeuge an. Internet-Recherchen halfen da auf die Sprünge.

badblocks

Der Kommandozeilen-Befehl

   badblocks -nvs /dev/sda5 

ermittelt die bad blocks auf der Platte. Da das Programm sehr lange laufen kann ( > 24 Stunden) empfehle ich dringend, die Option s zu nutzen. Ohne dies sagt das System bis zum Ende nichts. Man wüsste dann auch nicht, ob es überhaupt noch läuft, und wie lange man dafür noch ansetzen müsste.

Im Ergebnis wurden mir 4 nummern mit den Adressen der bad blocks ausgewiesen.

Es wurde empfohlen diese mit dd /dev/null zu überschreiben. Aber das schlug mit Fehlermeldung fehl. Es war ein physischer Defekt.

NTFS-3G

ist der Standard-Treiber für das NTFS-Filesystem von Linux aus und ist z.B. auf Koppix 7.6 vorinstalliert. Es kommt mit einigen Kommandozeilen-Werkzeugen:

  • ntfsfix ... sollte reperaturen am Filesystem unterstützen, zeigte in meinem Fall keine Wirkung
  • ntfsresize kennt zumindest die Option
 --bad-sectors
Support disks having hardware errors, bad sectors with those ntfsresize would refuse to work by default.

Und tatsächlich gelang mir damit, meine Quell-Partition wie benötigt zu verleinern.

Danach musste allerdings noch die Partition verkleinert werden: Similarly to other command line filesystem resizers, ntfsresize doesn't manipulate the size of the partitions, hence to do that you must use a disk partitioning tool as well, for example fdisk'

Das habe ich dann auch getan und die Warnungen beachtet, dass das Teiler-Verhältnis bei ntfsresize anders ist als bei fdisk ...

Ich dachte, ich hätte mein Problem somit gelöst ...

  • ntfsclone sollte entsprechend Kopien anfertigen, aber die Man-Pages weisen auf die Grenzen hinsichtlich boot-Fähigkeiten hin. Immerhin kennt es die Option:
 --rescue
Ignore disk read errors so disks having bad sectors, e.g. dying disks,
  can be rescued the most efficiently way, with minimal stress on them.

... aber ich brachte die Platte nicht dazu, dass es das System erkannt oder irgendwie bootfähig wurde. Nach vielen Stunden erfolglosen Probierens brach ich ab und versuchte ich eine andere Methode.

clonezilla

ist ein weiteres empfohlenes Werkzeug unter Linux, dass angeblich diese Arbeiten erledigen könne. Allerdings verweigerte das Programm trotz umständlicher Bedienung jede vernünftige Aktion. Immer quittierte es mein Bemühen, dass die Ziel-Disk zu kein sei, obwohl die Partitionen vorher so weit verkleinert waren, dass diese mühelos auf die Zieldisk passen müsste. Nach einigen erfolglosen Versuchen brach ich auch diesen Ansatz entnervt ab.


Acronis True Image

Ich entsann mich, dass ansonsten das Acronis Tool unter Windows stets genannt wurde. Ich wollte es anfangs nicht nutzen, denn als kommerzielles Tool war es mir schlicht zu teuer. Ich verfügte allerdings über eine alte Version von 2010 und wollte diesem eine Chance geben. Nach Eingabe der (korrekten) irre langen Lizenznummer mit mehrfacher Überprüfung derselben brach die Installation mit dem Verweis auf irgend eine C-lib ständig ab.

Dann versuchte isch einen Download der aktuellen Test-Version - Acronis gibt eine Periode von 30 Tagen an. Der Download scheiterte von der Acronis Seite mit den Verweis auf irgend welche Firewalls. Auch das Abschalten der Firewalls half nichts. Es ließ sich so nicht installieren.

Schließlich fand ich eine alternative Download-Option auf dem Chip-Server. Damit konnte ich schließlich die Testversion installieren. Allerdings ist in der Testversion das Clonen der Disk abgeschaltet. Ich konnte somit nicht verifizieren, ob Acronis auch mit den Bad Blocks zurecht kommt. Und ein Kauf für einen stolzen Preis auf den bloßen Verdacht hin wollte ich nicht wagen. Ich brach die Versuche mit Acronis ebenfalls ab.

Sicher ist Acronis True Image interessant, wenn man über eine gültige Lizenz verfügt. Dies ist z.B. der Fall, wenn man eine Crucial BX200 erwirbt. Diese ist im Preis (€ 66) bereits enthalten. Einzeln kostet die Lizenz ansonsten € 49.


Macrium Reflect

Auf der Suche nach Alternativen, kam ich zu einer Reihe von Windowas-Programmen, die frei verfügbar diesen Job tun sollten. Aufgrund der Empfehlungen versuchte ich zuerst Macrium Reflect

Dieses Tool setzte sich vom Download über die Installation, den Funktionsumfang und die Bedienerführung sehr positiv von allem bisher erlebten ab. Als Erstes schlug es die Erstellung einer Notfall-CD vor. Das klappte reibungslos.

Schließlich startete ich den Clone-Vorgang. Oh Schreck! Auch dieses Programm streikte an den Bad Blocks. Schade, der verheißungsvolle Start wurde enttäuscht. Allerdings hatte ich Teilerfolge mit Macrium Reflect erzielt. Der Boot-Record wurde übertragen. Vielleicht war das die Voraussetzung, dass ich schließlich die Lösung mit AOMEI Backupper fand.

Ohne das Bad Block Problem wäre Macrium Reflect fraglos eine exzellente Software.

Das Ende einer Suche

Tatsächlich gab es noch ine ganze Reihe von guten und freien Backup-Tools unter Windows. Mein nächster Versuch führte mich aber zum AOMEI Backupper, der auf ganzer Linie überzeugte und darum eine weitere Suche überflüssig machte. Siehe AOMEI-Produkte.